Biografisches Arbeiten — Auseinandersetzung mit dem Selbst

Zu leben ist das Eine, sich mit dem eigenen Leben auseinander zu setzen, das Andere. Das dies nicht einfach ist und oft Mut erfordert, hat die Klasse von Frau Schöps im Kunstunterricht bei Frau Heerdt  („schmerzhaft“) erfahren.

Wie versteht man den Begriff „Biografie“ eigentlich und was hat er mit Kunst „machen“ zu tun?

Biografie heißt wörtlich übersetzt: Schreiben oder Zeichnen des Lebens. Umgangssprachlich verwenden wir heute den Begriff Biografie entweder für Lebensbeschreibung oder für Lebensgeschichte bzw. Lebenslauf einer Person. Wenn wir unser eigenes Leben aufzeichnen oder von der eigenen Lebensgeschichte sprechen, nennen wir dies Autobiografie. Indem wir unser Leben schreiben oder zeichnen, deuten wir es bereits. Wie in einer Erzählung wählen wir bestimmte Erinnerungen aus, lassen andere weg, finden Erklärungen, verbinden Bilder damit und stellen unser Leben in einen selbstgewählten Zusammenhang. (K+U, 2004: Heft 281, S.5)

Biografische Arbeit bezeichnet die aktive Gestaltung der eigenen Lebensgeschichte. Indem wir leben, setzen wir uns in Bezug zu anderen Menschen – zu der Familie in der wir aufwachsen, zu der Gesellschaft und zu der Zeit, in der wir leben.

Diesen Bezügen messen wir unterschiedliche Bedeutungen bei.

Wenn wir Momente aus unserem Leben aufzeichnen, werden wir uns dieser Bedeutung bewusst und können sie möglicherweise verändern.

Insofern beginnt biografische Arbeit beim Erkennen von unseren Deutungen.

Die Erfahrung mit Bedeutungen bis hin zu deren Veränderung kennzeichnet biografische Arbeit. (siehe ebd.)

Rekonstruktion der eigenen Gedanken- und Gefühlswelt

(Anmerkung: Die AutorInnen möchten anonym bleiben)

Hochzeitskasten

HochzeitskastenDas Bild erinnert mich an meine Schwester und ihren Ehemann. Die Blumen stehen für die Dekoration [an diesem Tag]. Sakko und Krawatte stehen für meine eigene Kleidung und das Mikrofon steht für das Lied, das mein Vater meiner Schwester gesungen hat.

Immer, wenn ich diese Sachen sehen, bin ich sehr glücklich und froh, weil es für mich, für meine Schwester und für meine Eltern ein ganz besonderer Tag war. In dem Moment, also an diesem Tag, war ich sehr glücklich – genauso wie meine Eltern, aber vor allem wie meine Schwester.

Ich weiß noch, wie wir im Auto saßen und durch die Stadt fuhren. Das war schön, weil 325 Autos hinter uns her fuhren. Ich „übergab“ meine Schwester an diesem Tag ihrem Ehemann – das ist so Brauch bei uns. Als ich dies tat, sah ich, wie stolz meine Eltern auf mich waren.

In diesem Moment hatte ich das Gefühl zum ersten Mal in meinem Leben etwas Richtiges getan zu haben.

Das für mich schönste Erlebnis an diesem Tag war aber der Tanz mit meiner Schwester. Das werde ich nie vergessen.

Berlin

Berlin

Meine Bilderinnerung ist der Flug nach- und der erste Tag in Berlin. Der Flughafenaufenthalt und auch der Flug waren spannend und überwältigend.

Nach dem Flug war ich erleichtert, weil es ja auch schon mal Unfälle mit Fliegern gibt.

Wir wohnten am Brandenburger Tor.

Als Erstes sind wir zum Holocaustmahnmal gegangen. Das Denkmal ist wie ein Labyrinth angeordnet, in dem ich mich verlaufen habe und Angst hatte, bis meine Eltern mich gefunden haben. Anschließend sind wir zum Olympischen Stadion spaziert und dort war ich begeistert, weil ich das erste Mal in meinem Leben in einem Stadion war. Dies war ein ereignisreicher Tag für mich.

Trainingskleidung Traningskleidung

Mein Bild erinnert mich an den Tag, als ich meine kleine Schwester zum ersten Mal gesehen habe. Ich hatte Training. Gegen 18:00 endete es. Ich fuhr mit dem Fahrrad nach Hause und meine Oma sagte zu mir: „Komm! Wir fahren zum Krankenhaus, deine kleine Schwester ist geboren!“

Mein Cousin hat uns zum Krankenhaus gebracht. Ich bin gerannt.

Als ich meine kleine Schwester sah, war ich sehr fröhlich. Dies war ein besonderer Tag.

Blaue DeckeBlaue Decke

Am 8.10.2010 ist mein Onkel um 19 Uhr gestorben.

Als meine Tante mich um 19:05 Uhr anrief, war ich so geschockt, dass ich zusammenbrach.

Die Decke hatte ich um mich gewickelt, als ich diese schreckliche Nachricht bekam. Das Parfum hatte ich an diesem Tag drauf und den Schlüsselanhänger in meiner Hosentasche. Den Ring habe ich von meinem Onkel einmal geschenkt bekommen.

All diese Dinge erinnern mich.

Einkaufstüte

Einkaufstüte

Ich war vom 06.08. bis zum 20.08. in Frankreich und hatte viel Spaß mit meinen Freunden.

Folgende Gegenstände erinnern mich heute noch an dieses Erlebnis:

Mit dieser Tüte waren wir jeden Tag im Super-U (Einkaufszentrum)

Am Strand haben wir oft Volleyball gespielt, aber B. und ich waren voll schlecht.

(Ha, Ha – war lustig!)

Eintrittskarte

Eintrittskarten

An diesem Tag bin ich um 8:15 Uhr aufgestanden und habe gefrühstückt. Chips und Eistee. Dabei habe ich im Bett gelegen und Fernsehen geschaut. Währenddessen habe ich mich auf den Abend gefreut, da ich mit A.-L. und meiner Mutter zu Let`s dance gefahren bin. Ich habe den Rest des Tages Fernsehen geguckt und mich für die Show fertig gemacht. Um 17:00 Uhr wurden wir abgeholt und zu den MMC Studios gefahren, die sich am Coloneum 1 in Köln-Ossendorf befinden. Wir sind um 20:15 Uhr dort angekommen und haben draußen die Top 4 von DSDS 2012 gesehen. Wir haben mit allen gesprochen und alle umarmt. Daniele hat uns sogar den Umkleideraum gezeigt und die Studios. Um 19 Uhr war Einlass und wir wurden so ähnlich wie am Flughafen durchgecheckt. Als wir durch die Kontrolle waren, durften wir endlich ins Let´s dance Studio gehen, das sich neben dem DSDS und Das Supertalent- Studio befindet. Die Jury kam um 19 Uhr rein. Um 20 Uhr lief der Countdown zur Sendung. Um 20:15 Uhr war Showbeginn und die Profitänzer haben getanzt. Dann kamen alle Promis herein und haben nacheinander getanzt. Um 22:15 Uhr war die Sendung zu Ende und wir sind nach Hause gefahren. Am Barbarossaplatz haben wir noch einen Halt bei Mc Donalds gemacht und alles auf der Heimfahrt gegessen. Gegen 23:45 waren wir zu Hause und ich bin dann sofort ins Bett gegangen.

Impressionen zur Arbeit an den Texten

Bildergalerie 

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Künstler/-in, Bildtitel: